Regional genießen

Die kulinarische Tradition vor Ort – insbesondere die Trinkkultur im Weinsüden Württemberg – repräsentiert für uns ein besonders schmackhaftes Stück Identität. Hier möchten wir Ihnen einige Empfehlungen aussprechen, um die Orte zu entdecken, an denen Regionalität in Küche und Weinkeller besonders authentisch erlebt werden kann. Diese Orte sind auch bei den Einheimischen beliebt, wenn es um das Genießen eines Gläschens Württemberger Weins geht. Landschaft, die man schmecken kann! Möchten Sie eine Kostprobe?

Hofläden und Direktvermarkter, Weinausschankhütten und Besenwirtschaften, "Häuser der Baden-Württemberger Weine" und "Schmeck den Süden-Gastronomen" – im Weinsberger Tal gibt es zahlreiche Gelegenheiten, die regionale Küche und Weinkultur in vollen Zügen zu genießen.

Die Authentizität unserer Landschaft lässt sich schmecken. Überzeugen Sie sich selbst!

Kulinarische Heimatkunde Baden-Württemberg

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einige der typischen Vertreter unserer regionale Küche mit Ihren Geschichten vorstellen - eine kleine kulinarische Heimatkunde eben. Viel Spaß und guten Appetit.
 

  • Maultaschen und die Geschichte vom "Herrgottsbescheisserle"

In einem schwäbischen Restaurant lässt sich nicht immer gleich erahnen, um welches Gericht es sich handelt. So auch bei den "Herrgottsbescheisserle", die ihren Namen wohl im Kloster Maulbronn erhielten. Da die Mönche während der Fastenzeit beim Essen von Fleisch kein Aufsehen erregen wollten, wurde es kurzerhand kleingehackt und mit Kräutern vermengt. Nun fehlte nur noch ein Teigmantel, um die verbotene Speise vor dem Herrgott zu verstecken – fertig war das "Herrgottsbescheisserle" oder auch die Maultasche.

  • "Nonnenfürzle"

Diese Speise klingt auf den ersten Blick nicht sehr appetitlich, jedoch auch hinter dieser Spezialität verbirgt eine lustige Geschichte. Der Legende nach gab eine junge Nonne zur Herstellung einer süßen Backware Teig in heißes Fett. Da dieser aber etwas zu feucht war, gab er Zischgeräusche von sich. Die Nonne verließ sofort beschämt die Küche, um vor dem Bischof im Nebenzimmer nicht aufzufallen. Dieser aber lachte nur und gab dem Gericht seinen berühmten Namen. Heute sind die süßen Teigkrapfen vor allem in der Faschingszeit beliebt.

  • "Luggeleskäs"

„Lugg, Luggele komm …“ – so riefen früher schon die schwäbischen Großeltern nach ihren kleinen Hühnchen. Diese mussten oftmals aufgepäppelt werden, wofür man Quark mit fein geschnittenen Brennnesseln verfütterte. Auch heute noch zählt der Quark zu den Spezialitäten in Baden-Württemberg, allerdings wird er anstatt der Brennnesseln mit Salz, Pfeffer, Kümmel und Zwiebeln verfeinert. Serviert wird die cremige Masse mit Kartoffeln.

  • Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle

Noch bevor die geliebten Spätzle mit einer Presse oder einem Sieb zubereitet wurden, formte die schwäbische Hausfrau kleine Teigstücke von Hand und legte sie ins heiße Wasser. Das tat sie so behutsam, als würde sie einen kleinen Spatz in ihren Händen halten. Zusammen mit Linsen und Saitenwürstchen ergibt sich ein nahrhaftes Gericht. Früher noch als "Bettelleitsnudla", also Nudeln für Arme bezeichnet, schätzen sie heute sogar die Feinschmecker. Nicht zu verwechseln sind sie aber mit den Knöpfle, welche zwar aus ähnlichem Teig hergestellt werden, jedoch klein und rund sind.

  • Flädlesuppe

Früher waren sie eher eine Resteverwertung, heute gehören sie zu den Delikatessen im Schwabenland: die "Flädle". So heißen hauchdünn und goldbraun gebackene Pfannenkuchen, die man in Streifen schneidet. Diese werden dann in Brühe gegeben. Ein typisches Gericht der "Subbaschwoba" (Suppenschwaben) – dieser Spitzname entstand durch die berüchtigte Liebe der Schwaben zu Suppen und Saucen.